PRODUKTivität

Dieser Text wurde von einer Einzelperson aus der Besetzung heraus geschrieben. Er spiegelt somit auch nur die subjektiven Meinungen und Ansichten einer Einzelperson und keinesfalls die einer Gruppe oder Bewegung wieder.

PROTUKTivität.

Was ist das? Was bedeutert das? Ist es wichtig?
Ist es wichtig, dass wir immer etwas tun, was äussere Umstände vorantreibt? Ist es wichtig, dass unser Handeln immer einen Einfluss auf unser direktes Umfeld hat? Unterliegt PRODUKTivität nicht den Wertvorstellungen des Kapitalismus? Immer etwas wachsen zu lassen? Grösser werden zu lassen? Zu entwickeln, voranzuschreiten, ein Ergebniss zu sehen?
Ist es nicht das, was uns die kapitalistische Gesellschaft von klein auf einredet? Das wir PRODUKTiv sein müssen, um einen Wert zu haben?

Wie werden PRODUKTive Menschen beschrieben?
Wie werden Menschen beschreieben, die lieber ihrem spontanen Bedürfniss folgen im Bett zu bleiben?
Welche Bezeichnungen werden von der Gesellschaft positiv, welche negativ bewertet?

Müssen wir also fortan PRODUKTiv sein, um einen Wet zu haben und diesen Wert erhalten zu können?
Was lässt Menschen Tätigkeiten nachgehen, welche etwas in ihrem direkten oder indirektem Umfeld – im Aussen – verändern und vorantreiben und nicht etwa ihren eigenen, spontanen Bedürfnissen?

Mit diesen Fragen assoziere ich zwei verschiedene Themenbereiche:
Lohnarbeit und Psychologie.
Lohnarbeit, da wir dort in der Regel fünf Tage die Woche für ein Unternehmen – also für etwaws im Aussen, was oft nichts mit unseren eigenen Lebensbedürfnissen zu tun hat – PRODUKTiv sind. Es ist für das kapitalistische System durchaus attraktiv, Menschen den Glauben zu vermitteln, dass sie durch PRODUKTivität mehr Wert haben.
Psychologie assoziiere ich mit desem Thema, weil ich mich Frage, was dieser unterbewusst eigespeicherte Glaube, dass PRODUKTivität und Wert zusammenhängen, mit einem einzelnen Menschen macht.
Ich fühle mich nicht in der Lage, eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage zu verfassen (ganz abgesehen davon, dass es vermutlich keine allgemeingültige Antwort gibt, da jeder Mensch anders auf solche äusseren Einflüsse reagiert). Doch ich beschäftige mcih schon eine ganze Weile nit der Frage, was es mit mir macht.

Stress.
Entweder ich mache viele PRODUKTive Dinge und bin gestresst, weil ich so viel auf einmal mache. Oder aber, wenn ich mir eine Auszeit gönne, fühle ich mich gestresst gerade weil ich nicht PRODUKTiv bin – weil ich mich nutzlos und wertlos fühle.
Stress.
Eine der grössten Volkskrankheiten der westlichen Gesellschaft des 21 Jahrhunderts.

Möchte ich das wirklich? Möchte ich mir vorschreiben lassen, dass mein persönlicher Wert von meiner PRODUKTivität abhängt? Möchte ich dem kaptialistischen Glauben wirklich folgen?
Nein, ich möchte das nicht.

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