Erfolg vor Gericht – Kriminalisierung der Sponti gegen Räumung des #DanniBleibt in Würzburg abgewendet

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Am 28.11.2020 hatten Menschen in Würzburg in Solidarität mit den Protesten im Dannenröder Wald gegen die dortige Zerstörung des Waldes zum Bau eines weiteren Highways in Richtung Klimakatastrophe mehrere Bäume im Ringpark besetzt und durch Verlesen von Statements und Musik die vorbeischlendernden Passant*innen auf die Situation aufmerksam gemacht. In der Woche zuvor wurden im Danni mehrere Baumhausdörfer durch randalierende Polizeigangs zerstört und Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Soliaktion in Würzburg erreichte den Tag über viele Leute und auf Bestreben der Polizei stellte sich ein Teilnehmer als Gesprächspartner zur Verfügung.
Dieser wurde im Handumdrehen als Versammlungsleiter bezeichnet und Personalien aufgenommen.
Aufgrund der vielen mitgebrachten Materialien wurde nicht vor Ort, sondern erst im Nachhinein durch einen Bußgeldbescheid die Spontanität der Versammlung in Frage gestellt. Plötzlich seien mitgebrachte Banner, ein Lautsprecher, Musikinstrumente und eine Drohne sowie eine versandte Pressemitteilung deutliche Indizien einer langen Vorbereitung der Aktion. Dass Aktivist*innen innerhalb von 12 Stunden zu so einer Mobilisierung in der Lage seien, könne die Stadt nicht annehmen und werte die Versammlung nicht als Spontanversammlung sondern Eilversammlung inklusive Verstoß wegen Nicht-Anzeigen der Versammlung bei Ordnungsamt oder Polizei. Deshalb sollte der Versammlungsleiter ein Bußgeld in Höhe von 250€ sowie 25€ Verwaltungsaufwand bezahlen. Dieser ließ sich so eine Repression nicht gefallen und erhielt deutliche Unterstützung von der Roten Hilfe Würzburg und des Danni Ermittlungsausschusses. Auch die Linke Würzburg verurteilte die Repression und erklärte sich prompt bereit, die möglicherweise auftretenden Kosten
zu begleichen. Zusammen mit einer Anwältin legte der Betroffene Widerspruch bei der Stadt ein, beantragte Akteneinsicht und forderte eine Klärung der Rechtmäßigkeit vor dem Amtsgericht.

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Ellaprozess: Angriff auf die Meinungsfreiheit

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Als Prozessbeobachterin und eine der Bezugspersonen von Ella aus dem Kreis der Bürgerinitiative verfolge ich den Prozess gegen die Umweltaktivistin von Anfang an. Immer mehr verfestigt sich mein Verdacht, dass es nicht mehr darum geht, herauszufinden, was Ella getan hat, sondern  welche Gesinnung Ella verfolgt. Ella hat in ihrer letzten Prozesserklärung die Frage gestellt, was das denn für eine Art Demokratie sei, die die Zukunft des Planeten und ein gutes Leben der Menschen und aller Lebewesen gefährdet.
Das wird ihr nun „als Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie“ ausgelegt. Als was ist dann die Bemühung einer Rechtsanwältin der UNO zu werten, den Planet Erde als Lebewesen zu begreifen und mit Grundrechten auszustatten, die einklagbar sind? Was passiert mit unserem Planeten, bevor er diese Grundrechte erhält? Werden wir ihn noch bewohnen können?
Die Rechtsverstöße beim Bau der A 49 von Seiten der Firma Deges und der Strabag (die übrigens zu 30% einem russischen Oligarchen gehört ), scheinen für die Staatsanwältin kein Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit darzustellen. (Auch dies erwähnt Ella in Ihrer Einlassung)
Gerade in Deutschland sollte wir sehr vorsichtig sein, etwas mit Rechtsstaatlichkeit zu begründen, denn auch die Hexenverbrennungen oder die Geschehnisse in der NS Zeit waren zu diesen Zeitpunkten rechtsstaatlich, aber noch lange nicht richtig. Warum sollte die Zerstörung von wertvollem Trinkwasser durch Rechtsstaatlichkeit abgedeckt sein? Gehört sauberes Trinkwasser nicht zu den im Grundgesetz abgedeckten Grundrechten auf ein Leben in Würde?

In den Polizeivideos war klar zu erkennen: Ella hat den Polizisten nicht getroffen, kein Kniestoß war zu sehen, vielmehr wurde die Angeklagte durch Karabiner und Faustschlag getroffen, was der Richter ausdrücklich betonte. Dass nun die Staatsanwältin Frau Fischer die Männer des SEK versteht, die sich nicht erinnern konnten, dass sie gesichert waren, ist vielleicht einer Anweisung des Justizministeriums zu verdanken. Wir wissen, dass SEKler Schmerzgriffe anwenden, die nicht zu sehen sind, aber Angst und Panik auslösen. Nach diesen Filmen, in denen man immer sieht, wie Ella ausweicht, sich wegdreht, von schwerer Körperverletzung zu sprechen, ist schlichtweg gelogen, um die unverhältnismäßig hohe politisch motivierte Haftstrafe zu rechtfertigen.
Nach der Katastrophe im Ahrtal, auf die sich Ella in ihrer Erklärung vom 1.3. bezieht, nach täglichen Berichten in den Medien “ Das Wasser wird knapp, Wasser ist das neue Gold“ müsste die Bedrohung des Überlebens der Menschheit im Klimanotstand doch deutlich sein. Dass sich Frau Fischer traut, die „Gesinnung“ von Ella zu bestrafen, ist der blanke Hohn. Ella, die mit einigen anderen Menschen versucht hat, das Gold der Region und die gute Zukunft gegen die industrielle Zerstörung durch unnütze Großprojekte und entgegen kurzfristiger Profite zu erhalten, sollte statt Strafe  lieber einen Orden dafür erhalten, dass sie in Kälte, Regen und Schlamm zwei Winter verbracht hat, um unsere Zukunft zu sichern.  „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“. Sollte dieser Satz von Erich Kästner wieder zu Unrecht werden?  Im übrigen steht- zumindest im hessischen Grundgesetz-, das Recht auf Widerstand.

Anja Kraus, Grebenau

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Langfristiger Aktivismus – eine Perspektive

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Waldbesetzung 2021. Was ist für dich nachhaltiger Aktivismus und welche Strategien haben sich nach deinen Erfahrungen bewährt nicht auszubrennen?
Also nachhaltiger Aktivismus bedeutet für mich meinen Aktivismus so zu gestalten, dass ich länger also auch noch in 5, 10 Jahren oder 20, 30 Jahren aktiv sein kann. Was ich bisher bei Vielen erlebe, ist dass Aktivismus krass einnehmend sein kann, da es oft um Probleme geht, die jetzt sofort anstehen; beispielsweise wenn ich jetzt nicht in diesem Wald bin, wird er sonst abgeholzt. Der Fakt, dass es so fordernde Phasen gibt, bedeutet aber auch, dass es Phasen geben sollte, wo es ein bisschen ruhiger zugehen kann und Pause gemacht wird und du was tust, was dir selbst gut tut. Und ich glaube, das ist so etwas, was ich erst über die Jahre für mich gemerkt habe. Also am Anfang meines Aktivismus war ich ziemlich schnell ausgebrannt. Ich war dauernd krank, hatte dauernd schnupfen, weil ich von einen Wochenende zum nächsten gehetzt bin, weil es ständig Veranstaltungen gab und noch was und noch was. Das war auf Dauer zu viel. Jetzt inzwischen mache ich es so, dass ich immer nach Situation gucke. Dann geht das auch, dass ich bei einem Camp, vielleicht auch mal eine 12 Stunden Schicht mache, aber ich nehme mir danach auch die Zeit, um ein bisschen herunter zu kommen. Es ist glaube ich da einfach wichtig, zu gucken, wie sich das gut ausbalancieren lässt.
Was da für mich auch mit reinspielt ist, dass ich mir auf Dauer Strukturen aufbauen möchte, die mir helfen langfristig aktiv zu bleiben. Für mich bedeutet das, dass ich gerade eine gemeinsame Ökonomie mit Menschen gestartet habe, also dass alles Geld, dass wir einnehmen, zusammen in einen Topf schmeißen und uns aus dem gleichen Topf alles was wir zum Leben brauchen rausnehmen. Das zwingt mich einerseits regelmäßig Kontakt mit Menschen zu haben, die aktiv sind und irgendwie einen ähnlichen Lebensstil haben wie ich und gleichzeitig ermöglicht es mir auch mal irgendwie zu sagen, hey ich habe gerade kein Bock mehr, mir den Stress mit dem Job Center zu geben, oder hey ich habe gerade keinen Bock mehr arbeiten zu gehen, sondern möchte irgendwie gerade die Zeit anders nutzen und hab dadurch dann einen gemeinschaftlichen Rückhalt, also Leute im Rücken die mich dabei supporten.

Gestern hattest du auch erzählt, dass du schon mal in die Richtung an einem Workshop zu teilgenommen hast und wir hatten über die aktuell verwendeten Begriff gesprochen.
Ja, also die Formulierung Nachhaltiger Aktivismus an sich mag ich nicht so gerne, weil es ein neokapitalistischer Begriff ist und im Grunde bedeutet es auch, Hey irgendwie passiert scheiße und wir sorgen jetzt dafür dass es einfach weiter passiert aber in „Nachhaltig“ und dass sich alles beim Status quo festbeißt. Was ich stattdessen lieber mag ist der Begriff regenerativer Aktivismus, also das wir beim Aktivismus Kraft und Energie schöpfen können. Wo sich alles immer wieder neu erschafft anstatt das es beim Alten bleibt.

Wie war es für dich, wenn es Rückschläge gab. Der Aktivismus ist ja meist sehr zäh. Auch im allgemeinen Erfolg, was bedeute das für dich. Welche Perspektive hast du da?
Ich glaube Aktivismus muss immer langfristig betrachtet werden. Das ist halt oft ein Problem dabei, dass es selten so eine klare Aktion Reaktion Kette gibt. Es ist selten so, dass wenn wir den Wald besetzen, der Wald sofort stehen bleibt und es irgendwie erledigt ist. Sondern ich glaube, dass Aktivismus eher dazu beiträgt gesellschaftliche Normen zu verschieben. Sodass selbst, wenn es mal nicht gelingt eine Abholzung von einem Wald aufzuhalten, es immer noch ein Einfluss auf die Leute hat, die entschieden haben und sie sich das nächste Mal und die nächsten 5 Male, doppelt und dreifach überlegen werden, ob sie das noch machen und sich den Widerstand wieder geben wollen, und das sind halt die Male die wir heute nicht sehen. Zum Beispiel die ganzen Wiesen, wo Atomkraftwerke nicht gebaut wurden, da ist kein Schild dran, dass es irgendwann ein Kraftwerk hätte werden sollen. Das ist halt einfach inzwischen Wiese geworden.
Weiteres Problem ist, dass Aktivismus oft über Jahre und Jahrzehnte hinweg verläuft. Also die ersten Jahre im Hambi waren wir teilweise im Winter so 5-10 Leute, also genau wie hier in der Waldbesetzung und es ist ja am Ende riesig geworden. An einem Tag waren plötzlich über 50.000 Menschen da. Und das ist halt nur möglich weil halt Jahre davor die Menschen immer wieder dageblieben sind und es aufrechterhalten haben über Jahre hinweg. Natürlich gab es im Laufe der Jahre viele frustrierende Momente. Ich hab die ersten paar Winter jeden Winter geglaubt, dass wir den Winter nicht überstehen. „so okay, das ist jetzt der Winter, wo wir geräumt werden, dann ist der Wald bald weg“ und diese Frustration auf Dauer aufzuhalten ist gar nicht so einfach.

Wie konntest du das, für dich lösen?
Die Sache ist halt, wenn ich nicht da wäre, wäre es vielleicht noch viel beschissener. Wenn ich nicht da wäre, wäre der Wald vielleicht nicht in einem Monat weg, sondern schon vor 5 Jahren gefällt worden. Das ist halt so der Bogen. Wir merken manchmal nicht so genau was wir bewirken, aber diese Vorstellung wie viel beschissener es sein könnte, wenn ich nichts tun würde, das ist schon etwas was mich antreibt und an der Stange hält. Und der Fakt wie viel beschissener die Welt hätte sein können, wenn es keine Aktivist*innen geben würde.

In welchen Bereichen hast du den Eindruck, dass es diese Diskursverschiebungen gibt. Also was ist jetzt erreichbar, was früher nicht möglich war? Wo ist die Politik sensibler geworden, insbesondere auch bezüglich Awareness, Diskriminierungen?
ich find das bisschen schwierig, ich selber bin erst seit knapp 10 Jahren dabei, also ich glaube das ist nicht der Zeitraum, in der die krassen Veränderungen passieren. Aber was schon bemerkbar ist, dass beispielsweise Genderthemen und Beziehungsformen heute viel selbstverständlicher sind als noch vor ein paar Jahren. Und ich das Gefühl hab, dass Sachen über die man vorher noch viel erklären musste, heute klar sind. Es ist natürlich schwer greifbar, aber Ich glaube, dass ist so ein bisschen dieses Ding, dass Diskussionen geführt werden und die immer anstrengend sind und viel Energie ziehen und du irgendwann feststellst, okay ich muss zu bestimmten Themen nicht mehr diskutieren, weil es jetzt eine andere Selbstverständlichkeit dazu gibt. Dies also zum Beispiel als Art von Normverschiebung.

Ein Nachtrag zum Schluss, über schriftlichen Austausch kam schließlich noch die Frage auf, „wie mit der Gesundheitsversicherung umgehen?“. Oft ist ja die mangelnde Finanzielle Sicherheit oder die fehlende solidarische Perspektive ein Grund, warum Menschen ihren Aktivismus aufgeben. Welche Möglichkeiten kennst du, um aktivistisch zu leben und trotzdem auch nach dem Kindergeld krankenversichert zu sein?
Das haben viele Menschen unterschiedlich gelöst. Die einen gehen Jobben, die anderen haben Hartz 4, heiraten oder kennen Solidarische Leute, die den Beitrag für einen zahlen. Wichtig ist es aufjedenfall eine nice Community zu haben, die auch auffangen kann, wenn es mal drunter und drüber geht. Also eine solidarische Ökonomie oder ein Wohnprojekt, stabile Bezugspersonen und Bezugsgruppen zu haben, und im allgemeinen ein gutes Netzwerk. Das macht schon viel aus.

Dann danke fürs Teilen!

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Prozesserklärung (zum Prozess mit Vorwurf §185 StGB: Beleidigung AG Alsfeld 16.02., Urteil: Freispruch)

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Der Vorwurf der hier gegen mich erhoben wird, also Beleidigung eines Beamten, ist völlig aus der Luft gegriffen, und man kann ihn nur aus seinem Kontext verstehen.

Ja! Auch ich mit vielen anderen war im Danni, weil diesem Staat, der eigene Profit wichtiger ist als unsere Zukunft. Der Bau der “Alvazir Autobahn” ist kein notwendiges Bauprojekt zum Wohle aller, der gestützt auf eine Machbarkeits-Studie ausgeführt wird. Weil der Staat keine aus heutiger Kenntnis gültige Studie über Ausführung und Umweltverträglichkeit nachweisen kann, mussten Herr Alvazir und andere sie mit Hilfe Tausender Elemente des Polizeiapparates durchboxen.

Ja, wir waren im Danni, um uns gegen diese Art Politik zu wehren.
Wir waren im Danni, aus Solidarität mit denen, deren Leben die Polizei bei den Räumungen akut in Gefahr gebracht hat.

Und dieser Prozess, in dem es angeblich um eine Beleidigung eines Polizeibeamten geht, ist doch eigentlich nur ein weiteres Beispiel dafür, wie Menschen von Polizei und Justiz mit absurden Vorwürfen überzogen werden während das eigene Handeln geleugnet, verdeckt, gerechtfertigt wird und sie letztlich unantastbar bleiben.

Im Danni wurden während der gewaltsamen Räumungen durch die Sondereinsatzkommandos der Polizei mehrfach wissentlich Stahlseile gekappt und AktivistInnen in Lebensgefahr gebracht, es wurde geprügelt mit dem Ziel zu verletzen und Angst zu machen, es wurde bei Minusgraden der Wasserwerfer eingesetzt, um Proteste zu stoppen und Übermacht zu demonstrieren, es wurden Festgenommene, Kilometer entfernt an unbekannten Orten freigelassen, um sie einzuschüchtern und das eigene Rachebedürfnis zu befriedigen. Die Liste ließe sich fortsetzen und sie ist Abbild gängiger Praxis und keineswegs auf den Danni beschränkt.

Aktuell sehen wir eine deutliche Zuname der Anzahl solcher Vorwürfe und Gerichtsverhandlungen gegen linke AktivistInnen in Hessen und anderswo. Continue reading

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Gefährliche Masterarbeit zu Kriminologie und Polizeiwissenschaft – Keine Namen, keine Strukturen!

Disclaimer: Dieser Text wurde auf indymedia gesichtet und von https://web.archive.org/https://de.indymedia.org/node/168309 kopiert und die Veröffentlichung nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Immer wieder versuchen sogenannte Wissenschaftler*innen Nachforschungen über die linke Szene anzustellen. Dabei werden Informationen über Namen und Zusammenhänge gesammelt, die gegen menschen verwendet werden können, die sich für eine herrschaftsfreie Welt ohne Staat und Bullen einsetzen.

Der Aufruf zur Teilnahme an der Arbeit
„GEWALTTÄTIGE AKTIONEN IM KONTEXT BAURECHTLICHER EINGRIFFE IN DIE
NATUR.
ENTSTEHT AUS UMWELTAKTIVISMUS GEFÄHRLICHER LINKSEXTREMISMUS?“
ist eine dieser Nachforschungen, die dazu auffordert Informationen über Namen und Strukturen preiszugeben.

Keine Infos an sogenannte wissenschaftliche Forschungsfragen, Studien etc.!
Keine Infos an Bullen, Verfassungsschutz, Justitz!
Keine Namen, keine Strukturen!
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Neues Zine zu Krätze

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Da das Thema immer wieder aktuell ist, lade ich hier mal ein Zine (kleines Heftchen zum selbstdrucken) hoch, was ich vor ein paar Jahren geschrieben habe. Meine Absicht ist es, einen Überblick über diese Erkrankung zu geben, um zu einem schamfreien Umgang mit ihr zu gelangen.

Ich habe es im Dezember noch mal durchgelesen und ergänzt. An Kritik & Diskussion bin ich interessiert, die E-mail steht im Innenumschlag.

Direkter Link hier oder auch auf der Download Seite oben im Menü zu finden.

in Solidarität und Zärtlichkeit,

ein mensch

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Gedanken zur Militanz/Radikalitätsdebatte in der Bewegung

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Zitat Taz.de zum Thema Militanz in der Klimabewegung:
„Muss die Klimabewegung radikaler werden? Das ist die falsche Frage. Radikalität ist kein Selbstzweck. Die Frage ist, wie man es schafft, mehr Menschen aus verschiedenen Milieus für eine Klimapolitik zu gewinnen, die der Realität der Klimakrise entspricht. Damit bei der nächsten Wahl die Mehrheit nicht wieder sagt, dass ihr das Klima echt wichtig sei, aber nicht entsprechend wählt.“=> https://taz.de/Klimabewegung-und-Radikalitaet/!5818080/

Das Problem dabei ist, das Wahlen den Kapitalismus niemals überwinden werden. Radikalität ist kein Selbstzweck, das mag sein. Aber dennoch brauchen wir Strategien, wie wir die kapitalistischen Zwänge und ihre Normalität durchbrechen.

Hier ein paar Gedanken:

Wir sollten erkennen, dass unsere Aufgabe nicht darin besteht, mehr Menschen von unseren Ideen zu überzeugen, sondern den zubetonierten gesellschaftlichen Diskurs aufzubrechen, um Ideen Raum zum wachsen zu geben. Dabei ist es nicht zwingend nötig, Menschen von unseren eigenen Ideen zu überzeugen oder ihre Meinung zu ändern, denn im Kapitalismus ist die Meinung nicht die Ursache für das Handeln der Menschen, sondern ihr Alibi. Die Meinungen werden angepasst, um sich nicht eingestehen zu müssen, selbst Teil des Unterdrückungssystems zu sein. Stattdessen müssen wir die Menschen wieder dazu bringen, eigene Ideen zu entwickeln, und für diese zu kämpfen.

Die strategische Frage ist also nicht, wie wir mehr Menschen in unsere Kämpfe bringen können, sondern wie wir unsere Kämpfe dazu bringen können, die Normalität in der Gesellschaft zu durchbrechen um andere aufkeimende Kämpfe und Ideen zu stärken, ohne dabei zu vergessen unsere eigenen Kämpfe aufrecht zu erhalten und unsere Ideen zu verwirklichen.

Sichtbarkeit ist dabei das beste Instrument, um die Gesellschaft zu beeinflussen. Wenn Aktionen als Signale der Unordnung wirken und die Illusion des sozialen Friedens zermürben, dann durchbrechen Sie die Normalität, und sind dadurch sichtbar. Gleichzeitig trennen solche Aktionen uns auch von der Gesellschaft. Es ist nicht möglich, das System anzugreifen, ohne die Gesellschaft zu stören. Dabei ist die Gesellschaft aber nicht das eigentliche Problem, sondern sie reproduziert die bestehenden kapitalistischen Zwänge.

Das Ziel besteht deshalb darin, Aktionen zu machen, die als Einladung an andere dienen, sich zu Kompliz*innen zu machen… Egal ob mitleidig oder lächelnd, wenn sie ihre Unterstützung anbieten oder auf die Straße gehen, dann haben wir sie an Bord geholt, egal ob sie alle unsere Ideen teilen oder nicht.

Aber solange wir uns nur als politische Subjekte verstehen, die an Demonstrationen teilnehmen, und in Gruppen organisiert sind zusammen mit Menschen, die möglichst die selben Ideen haben wie wir selbst, und dies als Ersatz dafür fungiert, mit Menschen Beziehungen einzugehen und so Netzwerke zu schaffen, die es uns ermöglichen, Aktionsformen zu wählen, mit denen wir die gesellschaftliche Normalität durchbrechen können, werden wir weitgehend isolierte politische Subjekte und Gruppen bleiben.

Netzwerke sind stärker als Hierarchien.

Unsere Netzwerke sind stark wenn jede Einheit eine Vielzahl von Verbindungen hat, anstatt dass es nur einige wenige Knoten gibt, über die alle Verbindungen laufen.

Die Frage „nach welcher Vision oder welchem Plan wird die Gesellschaft nach dem Kapitalismus organisiert sein?“ bringt uns dabei nicht weiter.

Wir werden stärker sein als je zuvor, wenn wir lernen zu verstehen, dass nicht alle so handeln werden wie wir. Unsere Effektivität liegt nicht darin, die ganze Welt gleich zu machen, sondern darin, den besten Weg zu finden um mit denen komplementär in Beziehung zu treten, die anders sind und eigene Ideen haben.
Wir sind dann ein intelligenter und uns selbst organisierender Organismus, solange wir alle Pläne machen, Visionen und Ideen teilen und Initiativen ergreifen. Alle Organisationsformen werden immer wieder neu zwischen den Menschen ausgestaltet werden müssen, die sich organisieren wollen.

Wir sollten uns auch nicht darauf beschränken, ein System zu schaffen, das das bestehende System ersetzt oder eine Infrastruktur zu schaffen, die die bestehende Infrastruktur überflüssig macht.

Wenn wir die physische Verwirklichung unserer Projekte und Ideen als Sieg betrachten, werden wir eine konservative Haltung einnehmen und versuchen, diese Projekte zu retten oder zu schützen, wobei wir aus dem Auge verlieren, was ihren größten Wert ausmacht:

Unsere Projekte sind nützlich, wenn wir sie nutzen, um die gesellschaftliche Normalität zu durchbrechen.

Klar werden wir physisch viel von dem verlieren, was wir erschaffen, aber das ist okay, denn sie dienen nicht dazu, erhalten zu werden, sondern dazu, uns neue Fähigkeiten beizubringen und der Gesellschaft Visionen von neuen möglichen Welten zu vermitteln.

Was es zu erhalten gilt, sind die Ideen und Lösungen, die wir in unseren Projekten erarbeiten und die Netzwerke, die wir knüpfen.

Denn nur dann können wir auf Ihnen aufbauen, unsere Ideen weiterentwickeln und immer wieder neue Projekte verwirklichen.
Damit unsere Projekte und Aktionen Orte sind, an denen wir ehrlich unsere Visionen einer anderen Welt zum Ausdruck bringen.

Danni lebt!

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Unsere Solidarität gegen ihre Repression! – Prozesstermine

Im Zuge der Danni-Räumung im Herbst 2020 und den Monaten drum herum wurden einige Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Menschen, die gegen die A49 aktiv waren eingeleitet. Zurzeit trudeln einige Ladungen vor Gericht ein. Wir rufen dazu auf, uns nicht einschüchtern zu lassen, Prozesse solidarisch, bunt und widerständig zu begleiten und gestalten und denen zeigen, was wir von ihrer Repression halten.
Gerichte sind zum Essen da!

Termine der Verhandlungen gibt es auf Prozesstermine und in der rechten Spalte bei den aktuellen Terminen.
Falls du Geld hast, hilf den von Repression betroffenen und unterstütze die Antirepressionsarbeit mit einer Geld-Spende.

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Adbustings zum Jahrestag der Inhaftierung von ELLA

Disclaimer: Dieser Text wurde auf indymedia gesichtet und von https://web.archive.org/de.indymedia.org/node/161306 kopiert und die Veröffentlichung nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.
 

In Berlin machen Adbustings auf die Inhaftierung von Klimaaktivist*in ELLA aufmerksam, welche heute vor einem Jahr im Zuge der Proteste gegen die A49 im Dannenröder Wald festgenommen wurde.
Cops ermitteln nun gegen Adbuster*innen wegen „Erschleichen von Leistung“.

 

Aktion:
Anlässig des Jahrestags von Ellas Inhaftierung (26.11.20) finden überregional Aktionen statt, um die Öffentlichkeit an diese staatliche Ungerechtigkeit zu erinnern.
„Dass Menschen und Lebewesen durch Umweltzerstörung und Klimawandel fliehen und sterben müssen ist nicht hinnehmbar. Genausowenig, dass Menschen wegen praktischem Umweltschutz hinter Gittern sitzen.“ empört sich „Olchi“ von den „Knastratten“.
Die autonome Kleingruppe brachte mehrere Plakate hinter berliner Werbekästen an. Mit den Aufschriften…

 

„FREIHEIT FÜR ELLA. Obwohl die Lügen des hessischen SEK durch Videos eindeutig widerlegt wurden, sitzt Klimaaktivist*in ELLA seit einem Jahr im Gefängnis.“

 

und

„#FreeElla. Ein Treffer wäre verdient gewesen, doch den gab es leider nicht. Wegen Lügen des hessischen SEK sitzt Klimaaktivist*in Ella seit einem Jahr im Gefängnis.“

 

…will die Gruppe auf das Lügenwerk der hessischen Polizei und Staatsanwaltschaft aufmerksam machen und das sich darauf stützende Urteil von Richter Süß angreifen. Ein QR-Code auf den Plakaten verlinkt zum neulich erschienen Dokumentarfilm gegen die Lügen von Polizei und Justiz:

https://freethemall.blackblogs.org/ella-ein-dokufilm-gegen-die-lugen-von…

 
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Aktionen gegen Knast und Strafe in Gießen anlässlich des Jahrestags von Ellas Verhaftung

Disclaimer: Dieser Text wurde auf dem Blog der Haftunterstützung Hessen gesichtet und von https://freethemall.blackblogs.org/aktionen-gegen-knast-und-strafe-in-giesen-anlasslich-des-jahrestags-von-ellas-verhaftung/ kopiert und die Veröffentlichung nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Gefängnisstrafe
Sie wurden zerstört
daher haben sie zerstört
dafür werden sie noch mehr zerstört
Gerhard Dunkl

großes Banner vor dem Landgericht Gießen

Gefängnisse sind grausam:

• Jede vierte Person im Knast ist mindestens einmal im Monat in Gewalt verwickelt.
• 9m² ist die gesetzlich festgelegte Größe einer Einzelzelle, bei Mehrfachunterbringung 7m² pro Person
• Gefangene verbringen oft bis zu 23 Stunden am Tag in einer 9m Zelle
• Knapp 10% der Menschen in Haft (Momentaufnahme) verbüßen Ersatzfreiheitsstrafen, also Menschen, die im Knast landen, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen können. Da geht z.B. um Schwarzfahren, Fahren ohne Führerschein, kleinere Körperverletzungen oder Diebstähle. Das trifft nur Arme. Wer bis dahin noch nicht im völligen sozialen Abseits lebt, kommt im Gefängnis in entsprechende Kreise
• Die häufigste Todesursache im Gefängnis ist Suizid – die Suizidrate in deutschen Knästen ist mehr als 10mal so hoch wie unter dem Rest der Bevölkerung

Gefängnisse bekämpfen keine Kriminalität:
• Etwa 55 % der aus Haft entlassenen Menschen werden innerhalb von vier Jahren nach Entlassung erneut in für das gleiche Delikt verurteilt, unter Jugendlichen sogar bis zu 65%
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