Pressemitteilung vom 13.10.2019

Presseinformation

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten sie gerne auf untenstehende Pressemitteilung hinweisen, in
der wir unsere Sicht auf die Ankündigung der DEGES darstellen, vorerst
nicht im von uns besetzten Dannenröder Wald zu roden.

Die darin erwähnte ausführlichere Erklärung auf unserem Blog finden sie
unter waldstattasphalt.blackblogs.org
Sie erreichen uns telefonisch unter 0163 6282203.

Heute um 14 Uhr wird wieder ein solidarischer Waldspaziergang von der
Schutzgemeinschaft Gleental e.V. an der Mahnwache (Sportplatz Dannenrod)
starten.

Mit freundlichen Grüßen
Die Waldbesetzer*innen im Dannenröder Wald

Pressemitteilung:

Waldbesetzung bleibt trotz Rodungsaufschub

Kirtorf / Homberg-Ohm. Die AktivistInnen im Dannenröder Wald planen,
ihre vier Baumhäuser weiter zu bewohnen und dort zu überwintern. In
einer Erklärung auf ihrem Blog beziehen sie sich auf eine
Pressemitteilung der DEGES GmbH, in der ein Aufschub der
Flächenkahlschläge um ein Jahr angekündigt wird. Aus Sicht der
BesetzerInnen ist der Rodungsaufschub ein Teilerfolg des breit
aufgestellten Protests und Widerstands, darf aber nicht überbewertet
werden.

Der Dannenröder Wald wurde am 1. Oktober mit drei Baumhäusern besetzt,
um Baumfällungen für den umstrittenen Ausbau der A 49 zu blockieren.
Seitdem schlafen jede Nacht unterschiedlich viele BesetzerInnen in den
durch Seilbrücken miteinander verbundenen Baumhäusern.
Die Berliner DEGES-GmbH, die derzeit für die Umsetzung des Bauprojekts
verantwortlich ist, hat am Freitag in einer Pressemitteilung erklärt,
die Flächenrodungen für ein Jahr aufzuschieben. Aus Sicht der
BesetzerInnen ist das ein Teilerfolg, aber gleichzeitig finden sie
„völlig klar: Die Besetzung bleibt, denn aufgeschoben ist nicht
aufgehoben“, wie sie in einer Erklärung auf ihrem Blog darstellen.
„Solange der Dannenröder Wald durch die Baupläne bedroht ist, muss er
beschützt werden.“ Auch der nördlich von Stadtallendorf fortdauernde
Ausbau der A 49 ist für die AktivistInnen ein Grund, ihren Protest
aufrecht zu erhalten: „Mit jedem gebauten Meter Autobahn werden
Tatsachen geschaffen, mit denen später für die Zerstörung des Waldes
argumentiert werden wird.“ Außerdem fordern sie ein grundsätzliches
„Umdenken in der Mobilitätsfrage weg von motorisiertem Individualverkehr
und wirtschaftlicher Wachstumslogik“.

Unterdessen werden die Baumhäuser ausgebaut und weiter ausgerüstet, um
die Überwinterung zu erleichtern. Nahe des Baumhausdorfes am Sportplatz
Dannenrod betreiben die BesetzerInnen zusammen mit gleichgesinnten
UnterstützerInnen aus der Region außerdem eine Mahnwache, wo Raum für
Dialog und Austausch mit den von den Autobahnbauplänen betroffenen
Menschen vor Ort entsteht. So organisiert die Schutzgemeinschaft
Gleental e.V. jeden Sonntag um 14 Uhr einen solidarischen
Waldspaziergang zu den bewohnten Bäumen.