Angriff auf Polizeikarre

Auf indymedia (10.10.2020 – 22:48) haben wir folgenden Beitrag gefunden:

„Heute haben mir mit einigen Militanten eine besetzte Bullenkarre im Dannenröder Wald platt gemacht – letzte Warnung an die Belagerer!

Tag X ist da – mit tausenden von Bullen soll für Kapitalinteressen der Dannenröder Forst abgeholzt werden. Angrenzend ging es in den letzten Tagen schon los und viele widersetzen sich dem. Wir wollen unseren Teil zum bunten Bild des Widerstands beitragen und freuen uns über alle solidarischen Aktionsformen und Nachahmer_innen

Weil bereits schon viel zu viele Bäume gefallen sind, viel zu viele Genoss_innen in der GeSa gelandet sind und mit Verfahren überzogen werden haben wir heute eine unmissverständliche Warnung ausgesprochen. Mit Steinen und Farbe haben wir eine Wanne am Waldrand angegriffen während die Besatzung darin wohl dachte sie wären sicher und Lenkrad und Funkgerät unbeachtet liessen. Das hat sie einige Scheiben und Nerven gekostet während wir danach wieder entspannt im Wald verschwunden sind.

Wir wollen unseren Angriff auch als eine letzte Warnung an die Bullenschweine richten – wenn ihr euch weiter im oder am Wald aufhaltet und euch an ihm zu schaffen macht, werden wir unsere Angriffe intensivieren. Wir kennen eure Wege, wir kennen eure Routinen und wir wissen wie wir euch angreifen können um eurem zerstörerischen Treiben ein Ende zu setzen.

An unsere Freunde: Kommt in den Wald! Beteiligt euch an (militanten) Aktionen gegen die Räumung! Stärkt den Widerstand und macht wunderbare Erfahrungen die euch auch im Kampf in der Stadt nützlich sein werden.

Solidarität mit der Liebig!

Gegen dieses kaputte System und seine Logik!

Verhindert die Abholzung des Dannis und aller anderen Wälder!

Auf in die revolutionäre Offensive!

Hessen Autonome“

Quelle: https://de.indymedia.org/node/108746

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16 Responses to Angriff auf Polizeikarre

  1. anonym says:

    Eine Moralität die das Naturrecht auf Selbstverteidigung, sowie man es in unendliche Beispiele unterschiedlicher Lebewesen beobachten kann, verurteilt, kann man schwer anders als als pathologisch bezeichnen. Die tagtägliche Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols durch uniformierte und bewaffnete Truppen, die strukturelle Gewalt inherent an der Kapitalismus, die unverschämte Zerstörung von biosphärische Grössenordnung – das alles wird von das moralisch erhobene Bürgertum normalisiert; fliegt aber ein Stein alles Reaktion auf das Ganze durch eine Scheibe, dann reagiert das Bürgertum empört. Die relevantere Frage scheint deshalb: wie stark wird der Widerstand geschädet von diese pathologische Moralität? Und lass uns nicht vergessen: es sind eure Steuergelder die die Autobahnbau finanzieren, die Braunkohle subventionieren und die uniformierte Schlägertypen dafür bezahlen ‚gewaltfreie Protesten‘ zusammen zu schlagen.

  2. Hermann says:

    Die klammheimliche Freude über die Aktionen der SA der Linken ist zum Kotzen. Wer mit diesem Pack gemeinsame Sache macht, ist genauso zu verachten wie die Spießer, die mit dem Abschaum von Pigida – sorry: Pegida – durch die Straßen ziehen. Man ist eben so gut oder so schlecht wie die, die man in seiner Nähe haben will. 😡

  3. Hermann says:

    @Danneroederwald
    Ihre Geschichtskenntnisse sind mehr als dürftig. Als die von Ihnen angesprochenen Verbrechen begangen wurden, war die SA längst bedeutungslos. Richtig aktiv war diese Schlägertruppe bis etwa 1934. Die Ähnlichkeit mit der Schlägertruppe der roten Faschisten unserer Tage ist nicht zu übersehen.

  4. Gerhard says:

    Wenn weiterhin solche Kommentare („Bullenschweine“) auf der Seite erscheinen, werden wir sehr viel Unterstützung verlieren. Wollt ihr das wirklich? Diese Kommentare schwächen den Widerstand.

  5. Es gibt im Danni keinen Aktionskonsens – ob Menschen sich friedlich oder militant gegen den Autobahnausbau, die Zerstörung des Waldes und unserer Besetzung wehren, ist ihnen überlassen.

    Die Erfahrung aus dem Hambi, wo es sehr vielfältigen Protest mit allen möglichen Mitteln und Aktionsformen gab, hat gezeigt, dass so etwas nur kontraproduktiv für die öffentliche Wahrnehmung ist, wenn die Bewegung sich dadurch spalten lässt.

    Der Klimawandel, der motorisierte Individualverkehr, aber auch die Polizei töten Menschen und machen unser Leben weniger lebenswert. Wie sich Leute dagegen wehren, ist ihre Sache.

  6. Genau. Ein paar Scheiben kaputtmachen ist genauso schlimm wie die Verschleppung und Ermordung von Millionen von Juden, Queers, Roma, Sinti, Kommunisten, und anderer, die den Nazis nicht ins Bild gepasst haben. Bitte nehmen Sie ihre NS-Relativierung und gehen Sie damit woanders hin.

  7. Hermann says:

    Ja ja, SA marschiert.

  8. Julian says:

    Auch ich, ein Aktivist der Klimagerechtigkeitsbewegung und vehementer Autobahngegner, der schon mehrmals im Danni war, lehne solche gewaltsamen Aktionen und Drohungen gegen Menschen entschieden ab und halte sie außerdem für den öffentlichkeitswirksamen Protest gegen den Autobahnbau absolut kontraproduktiv!
    Mich irritiert es, dass solche Beiträge hier eine Plattform bekommen.

  9. Willi says:

    Ich muss auch anmerken dass ich sowohl aus eigener Überzeugung als auch aus taktischer Sicht solche gewalttätigen Aktionen nicht gutheiße und mir beim Lesen solcher Texte gut überlege ob ich so die Besetzung unterstützen möchte (ich war schon für ein paar Tage vor Ort und bin eigentlich entschlossen erneut in den Wald zu fahren).

    Ich denke, es ist überhaupt nicht sinnvoll sich als Teil der Klimabewegung gewaltbereit oder „militant“ zu geben. Dies treibt Gräben in die Bewegung, in der sehr viele Menschen Gewalt ablehnen und delegitimiert den gesamten Protest für die bürgerlichen Kräfte innerhalb aber auch außerhalb der Bewegung, dessen Solidarität und Mitwirkung wir brauchen.
    Wir brauchen eine gewaltige aber nicht gewalttätige Massenbewegung, die getragen wird durch Support und die Solidarität von einem großen Teil der Bevölkerung. Dies erreichen wir meiner Meinung nach nur mit gewaltfreiem aber entschlossenem zivilen Ungehorsam und nicht mit Militanz gegen die Staatsmacht oder die „Bullenschweine“, so richtig es sich auch für viele anfühlen mag das System so zu bekämpfen und so gut ich das auch manchmal verstehen kann wenn man die Augen vor globalen aber auch lokalen Ungerechtigkeiten nicht mehr verschließt in die die Polizei teilweise strukturell mit verstrickt ist. Bitte lasst uns weiterkämpfen, aber gewaltfrei!

  10. Muss das so sein says:

    Wenn dieses Verhalten euer neues Motto ist, dann ändert doch auch den Namen der Webseite in:

    Gewalt statt Asphalt

    Zitat:
    „Gewalt war schon immer die Sprache der Dummen“
    Wer sich mit solchen Taten noch brüstet, dies toleriert und publiziert, muss wohl im Umkehrschluss sehr dumm sein!

    Umweltschutz besser und transparenter machen, an die Klimaziele angepasst > Ja!
    Gewalt, in jeglicher Form > Nein!

  11. Katja says:

    Hallo, lest noch mal Euren Appell (s. u.) mit dem sich viele Unterstützer solidarisieren. Es geht um friedlichen Widerstand.
    Ich denke eure Unterstützer solidarisieren sich nicht zwangsläufig mit Hessen Autonome.

    „Der gesellschaftliche Rückhalt für die Aktivist*innen in der Waldbesetzung und für die Bürger*innenintiativen, die friedlich, aber mutig und entschlossen Widerstand gegen die Zerstörung des Dannenröder Waldes und den Ausbau der A49 leisten, wächst immer weiter an.“

  12. Karin Kappes-Nachtsheim says:

    Also, was ist das für ein Scheiß, den ihr da veranstaltet, von wegen Steine und Drohungen gegen die „Bullen“??? Wenn ihr, liebe Waldbesetzer ernst genommen werden wollt und auch den Rückhalt und Unterstützung aus der Bevölkerung nicht verlieren möchtet, distanziert euch von solchen Aktionen. Distanziert euch bitte ausdrücklich von Übergriffen auf Personen. Mir gefällt der Aufmarsch der Polizei auch in keiner Weise, aber Gewalt schadet unserem Anliegen und macht uns Autobahngegner unglaubwürdig.
    Auf friedliche weitere Proteste
    Karin

  13. Julian says:

    Auch ich, ein Aktivist der Klimagerechtigkeitsbewegung und vehementer Autobahngegner, der schon mehrmals im Danni war, lehne solche gewaltsamen Aktionen und Drohungen gegen Menschen entschieden ab und halte sie außerdem für den öffentlichkeitswirksamen Protest gegen den Autobahnbau absolut kontraproduktiv!
    Mich irritiert es, dass solche Beiträge hier eine Plattform bekommen.

  14. a.m. says:

    Als ich noch ganz klein war, nahm mein Vater mich mal mit auf eine der Demos gegen Polizeigewalt und alte Nazis in Uni und Bürokratie. Es war eine riesige Demo, doch auf einmal flogen aus einer Ecke Steine auf die Polizisten. Mein Vater, der mich schnell in Sicherheit brachte, erzählte später, dass die Typen, die die Steine warfen, irgendwie eigenartig gewesen seien, zu auffällig, irgendwie unecht – und dass keine*r seiner Mitstreiter*innen sie gekannt habe. Seine Theorie: V-Leute. Seither bin ich zutiefst misstrauisch, wenn breiter gewaltloser Widerstand durch Einzelaktionen dieser Art in Misskredit gebracht wird. Wo immer man hinschaut, werden soziale Bewegungen dort, wo sie gewaltvoll werden, ganz schnell von anderen Interessen benutzt und der aktive gewaltfreie Widerstand korrumpiert. Lassen wir also die Finger davon, auch wenn die Wut noch so groß ist!

  15. Andrea says:

    Hallo,

    mich würde interessieren, wie ihr euch zu den Bezeichnungen „Bullenschweine“ und der Drohung gegen die Polizei positioniert?

    Zitat: „Wir wollen unseren Angriff auch als eine letzte Warnung an die Bullenschweine richten – wenn ihr euch weiter im oder am Wald aufhaltet und euch an ihm zu schaffen macht, werden wir unsere Angriffe intensivieren. Wir kennen eure Wege, wir kennen eure Routinen und wir wissen wie wir euch angreifen können um eurem zerstörerischen Treiben ein Ende zu setzen.“

    Ich engagiere mich so gut und so oft es geht für den Umweltschutz, bin total gegen den Ausbau der A49, und bin auch schockiert, dass in der heutigen Zeit so etwas überhaupt noch gestattet wird bzw. dieser rückständige Plan nicht verworfen wird. Übermorgen fahre ich extra von Südbayern rauf, um zumindest am Sonntag mal am Waldspaziergang teilzunehmen und Präsenz zu zeigen. Aber so ein Bericht hinterlässt bei mir einen schlechten Beigeschmack, da ich mich mit Aktionen, die Gewalt und Drohungen beinhalten, null identifizieren kann und auch nicht möchte.

    Gruss,
    Andrea

  16. Mümmelfrau says:

    Oh.. Sehr, sehr schade.. Ich dachte ihr seid gegen Gewalt. Solche Aktionen finde ich ziemlich arm und lässt euch ziemlich schlecht dastehen.
    Ich hoffe solche Aktionen kommen nicht mehr vor, sonst müssen wir unseren support leider beenden. So sehen das übrigens sehr viele.

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