Seit heute morgen gibt es eine juristische Grundlage für die Räumung der Waldbesetzung im Dannenröder Wald. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass die Aktivist*innen ihren Widerstand gegen den Bau der Autobahn A49 freiwillig aufgeben. Damit wird eine Eskalation der Situation durch einen Räumungsversuch der Polizei immer wahrscheinlicher.
Der Vogelsbergkreis hat am Donnerstagmorgen auf seiner Website eine ‚Allgemeinverfügung Dannenröder Wald‘ veröffentlicht. Darin werden die Aktivist*innen, die den Wald seit einem Jahr besetzen um den geplanten Ausbau der Autobahn A49 zu verhindern, aufgefordert die Baumhäuser ab dem 25.09. zu verlassen und die Bauten nicht mehr zu nutzen. Ab dem 26.9. will die Polizei persönliche Gegenstände beschlagnahmen, und ab dem 1.10. wird sie versuchen, Baumhäuser zu räumen. Die bisherigen Versuche der Polizei, Barrikaden zu beseitigen, verliefen erfolglos.
„Wir handeln nicht in einem ‚privaten Interesse‘!“, so Sarah, eine Klimaaktivistin aus dem Camp. „Den Bau der Autobahn zu verhindern, und die Natur und das Trinkwasser zu schützen ist im Sinne aller Menschen. In Zeite wo eine Verkehrswende dringend notwendig ist, ist eine neue Autobahn politisch kurzsichtig und unverantwortlich. Deswegen sind wir hier und werden hier bleiben. Im Jahr 2020 wird keine Autobahn mehr ohne massiven Widerstand gebaut!“
Der Dannenröder Wald ist seit fast einem Jahr von Aktivist*innen besetzt. Sie haben sich zum Ziel genommen, den Bau der Autobahn A49 zu verhindern, welcher eine Schneise in den gesunden Mischwald schneiden würde. Damit wollen sie auch das örtliche Trinkwasserschutzgebiet schützen, von dem rund eine halbe Million Menschen versorgt werden. Die Aktivist*innen haben bereits angekündigt, dass der Dannenröder Wald besetzt bleiben wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Polizei in ihrer Strategie von eskalativem Verhalten und riskanten Vorgehen absieht.
Die Allgemeinverfügung gibts hier, falls jemand Lust hat zu klagen: https://cloud.0x90.space/s/HyaBfBVMfQfRizf
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