Dannenrod. Aktivist*innen im Dannenröder Wald lassen den Appell der DEGES, die Besetzung zu beenden, links liegen. Die DEGES plant mit der Rodung des Waldes ab dem 1. Oktober Fakten zu schaffen. Dies tun sie, obwohl der gesellschaftliche Konflikt um die A49 noch nicht gelöst ist. Hinzu kommt, dass nach heutigem Baurecht der Bau der Autobahn nicht realisierbar ist, wie auch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigt hat. Auch der Nachweis des öffentlichen Interesses an der Autobahn ist scheinheilig. Weder kann mit Sicherheit gesagt werden, ob es zu einer Entlastung der Anwohner*innen an den Bundesstraßen kommt, noch wurde eine Bürger*innenbefragung durchgeführt. Gesichert hingegen ist, dass durch den Bau der A49 Trinkwasser in große Gefahr gebracht und ein unersetzlicher Naturraum zerstört wird.
Die Besetzer*innen sehen sich genötigt gegen den Raubbau an der Natur zu agieren und lassen sich diesen Protest nicht durch eine der Hauptadressat*innen (DEGES) regulieren. „Wenn wir gehen, wird die DEGES durch die Zerstörung dieses Waldes die Klimakrise weiter befeuern. Wenn wir die Auswirkungen unserer Umweltzerstörung minimieren und die 1,5 Grad Grenze einhalten wollen, dann müssen wir jetzt handeln. Dies bedeutet, sich aktiv gegen die Verbrechen, die vom Land Hessen, der DEGES und der Strabag begangen werden, zu stellen und sich für eine gerechte Verkehrswende einzusetzen.“ fasst Tom Wünsche aus der Besetzung die Motivation von Aktivist*innen zusammen.
Die Aktivist*innen appellieren an die DEGES,die Planung der A49 einzustellen. Außerdem appelliert die Besetzung an die Zivilgesellschaft weiter gegen den Bau der A49 und die bevorstehenden Baumfällungen zu protestieren, dies mit vielfältigen Mitteln zu tun, und die Arbeiten vor Ort aktiv zu verhindern.